To-Do´s – unvergesslich mit der Körperliste

Kennst Du das?
Du stehst unter der Dusche und Dir fällt ein ganz wichtiges To-Do ein?
Oder Du bist im Wald spazieren, da bekommst Du eine geniale Idee?

Nur leider hast Du Deine Reisende-To-Do-Sammlung nicht dabei?
Geschweige denn wasserfestes Schreibzeug?

Leider ist jetzt die Gefahr ist groß, unseren Geistesblitz zu vergessen.
Kein Problem!
Denn die beste To-Do-Sammlung der Welt hast Du immer dabei: Deinen Körper.

Für diese besondere Form unserer Reisenden To-Do-Sammlung nutzen wir wir die sogenannte Mnemotechnik – also eine Merktechnik aus dem Gedächtnistraining.  Mnemotechnik ist dabei ein Kunstwort, das seit dem 19. Jahrhundert für ars memoriae und ars reminiscentiae („Gedächtniskunst“) benutzt wird. Solche Techniken helfen uns, Informationen zu speichern und zu behalten. Oftmals in Form von Eselsbrücken (Merksätzen, Reimen oder Grafiken) oder auch komplexen Systemen, mit den wir uns komplette Bücher, endlose Wort-Listen oder tausendstellige Zahlen merken können.

Loci-Methode: Feste Plätze für unsere Einfälle

Für unsere spontane To-Do-Sammlung nutzen wir von den vielzähligen Mnemotechniken die Loci-Methode (von lateinisch locus für Ort/Platz). Bereits in der Antike und im Mittelalter war dies die beliebteste Methode um sich beispielsweise komplette Reden zu merken. Der Vorteil: die Loci-Methode braucht nur sehr wenig Aufwand. Denn das Einzige, was wir tun müssen, ist es uns feste Plätze zu schaffen. Und dann die Informationen, die wir uns merken wollen, auf diese Plätze „abzulegen“. Diese festen Plätze können Räume in unserem Haus sein (Wohnzimmer, Schlafzimmer, Bad etc.), Ankerpunkte in dem Raum, in dem Sie beispielsweise eine Rede halten müssen oder eine Prüfung ablegen. Oder ganz simpel unser eigener Körper. Im ersten Schritt legen wir dann unsere Lern-Inhalte an unseren festen Plätzen ab – immer in der gleichen Reihenfolge. Und wenn wir uns an das Gemerkete (Gelernte) erinnern wollen, dann spazieren wir gedanklich die Plätze ab und kommen so schneller an die Lerninhalte wieder heran. Mithilfe der Loci-Technik können wir also unsere Lerninhalte an einem Gerüst entlang anordnen und somit strukturiert abrufen.

Ungewöhnliche Idee: To-Dos merken mit der Körperliste

Und das klappt super auch mit unseren To-Do´s, die uns unter der Dusche oder im Wald einfallen. Um sich später daran zu erinnern, brauchen wir nur unseren Körper, auf dem wir idealerweise bereits vorher Körperbriefkästen eingerichtet haben.

Gehe dazu Deinen Körper entlang – von unten nach oben.
Berühre die jeweiligen Stellen mit den Händen, um die Körperbriefkästen als Körperliste haptisch fest zu verankert.
Richte folgende virtuelle Briefkästen entlang Deines Körpers ein:

  • Briefkasten Nummer 1: auf Deinem großen Zeh
  • Briefkasten Nummer 2: auf Deinem Knie
  • Briefkasten Nummer 3: auf dem Oberschenkel
  • Briefkasten Nummer 4: auf dem Popo (vier Buchstaben)
  • Briefkasten Nummer 5: auf dem Bauchnabel
  • Briefkasten Nummer 6: auf der Brust
  • Briefkasten Nummer 7: auf den Schultern
  • Briefkasten Nummer 8: am Kehlkopf
  • Briefkasten Nummer 9: auf der Nase
  • Briefkasten Nummer 10: auf der Schädeldecke.

Gehe Deinen Körper dreimal von unten nach oben durch, berühre jeweils die Körperstelle, an der der Körperbriefkasten eingerichtet werden soll und sage laut die Nummer des Briefkastens dazu.

Perfekt – Deine Körperbriefkästen sind eingerichtet. Jetzt können wir sie nutzen.

Körperbriefkästen-Cordula

Körperliste: Aufgaben merken leicht gemacht

Du willst Dir beispielsweise merken, dass Du einen bestimmten Zeitungsartikel heraussuchen willst?

Setze in Gedanken einen Reporter mit altmodischer Schreibmaschine auf Deinen großen Zeh (= Briefkasten Nummer 1), der mit einer Zeitung winkt. Später fällt Dir ein, dass Du Deine Mutter anrufen willst. Lege in Gedanken einen roten Telefonhörer quer übers Knie, von dem Butter (Butter→Mutter) tropft. Außerdem willst Du auf keinen Fall vergessen, noch Mehl zu kaufen für den Geburtstagskuchen. Schiebe Dir gedanklich eine Tüte Mehl in die Hosentasche (#3 Oberschenkel), klopfe gedanklich auf die Tasche und sieh, wie das Mehl staubt.

Wenn Du jetzt mit Duschen fertig bist, oder Deinen Waldspaziergang beendet hast, dann gehe erneut in Gedanken Deine Körperbriefkästen durch – von unten nach oben.

Frage Dich: „Was habe ich auf dem großen Zeh abgelegt?“ Und Du wirst automatisch den Reporter mit der alten Schreibmaschine sehen. Was liegt auf dem Knie? Ah, der rote Telefonhörer – ah Mutter anrufen. In dem Moment, in dem Du die vorher angelegte Struktur der Körperbriefkästen abgehst, werden Dir die damit verbundenen Bilder und Geschichten wieder einfallen. Nun kannst Du es gleich erledigen, aufschreiben oder weiter im Briefkasten lassen, bis Du es erledigen willst.

Starke Hilfe – Bilder im Kopf

Erfinde Deine eigenen Geschichten. Diese müssen für Außenstehende nicht zu verstehen sein.
Schaffen Dir eigenen Bilder, Assoziationen oder Reime (Butter→Mutter).
Je skurriler die Geschichten sind, desto besser bleiben sie im Gedächtnis.

Probiere es aus. Bereits hunderte meiner Seminar-Teilnehmer, Coaching-Klienten oder Leser wenden die Loci-Methode der Körperliste an um sich zuverlässig Aufgaben zu merken. Und keine Angst, dass es unübersichtlich wird an Deinem Körper und plötzlich 100 Aufgaben auf dem großen Zeh sitzen. Wenn wir die Lerninhalte nicht repetieren, dann löschen sich die Briefkästen nach einiger Zeit und Du wirst garantiert nicht später mal im Supermarkt stehen und Eier kaufen wollen und dabei nach einer Zeitung greifen :-).