Sagt Dir der Begriff „Parkinsonsches Gesetz“ etwas?
Kennst Du das Phänomen des „Gas-Effektes“?
Ist Dir schon mal aufgefallen, dass Aufgaben sich genau in dem Maß ausdehnen, wie Zeit für ihre Erledigung zur Verfügung steht?
Das ist ähnlich wie bei einem Gas: Je mehr Raum es hat, desto mehr dehnt es sich aus.
Verkleinern wir das Gefäß, wird auch das Gas komprimiert.
Parkinsonsches Gesetz und Dein Zeitmanagement
Der britische Historiker und Publizist Cyril Nothcote Parkinson hat diesen Phänomen um 1950 in seinem „Parkinsonschen Gesetz“ humorvoll formuliert: „Work expands (so as) to fill the Time available for ist completion“. Zu deutsch: „Arbeit dehnt sich in dem Maße aus, wie uns Zeit zur Erledigung zur Verfügung steht.
Und was hat das bitte mit Zeitmanagement zu tun?
Ganz einfach:
Wenn Du für eine Aufgabe 60 Minuten Zeit hast, dann wirst Du diese Zeit auch füllen. Selbst wenn Du die Arbeit auch locker in 30 Minuten hättest gut schaffen können – wir nutzen die Zeit, die uns zur Verfügung steht.
Aus diesem Grund ist es im Sinne des Parkinsonsches Gesetzes absolut genial, wenn wir den Spieß umdrehen und nicht so lange arbeiten, wie wir Zeit haben, sondern solange arbeiten, wie wir an dieser Aufgabe arbeiten wollen.
Das bedeutet, Du selbst begrenzt von vornherein den Zeitaufwand für eine bestimmte Aufgabe auf das Maß, das Dir für diese Aufgabe angemessen erscheint.
Besonders für die Perfektionisten unter uns ist das ein super Tipp. Denn er schützt uns selbst vor zu perfektem Tun. „Sorry, mehr war in der Zeit nicht möglich!“ 🙂
Parkinsonsches Gesetz: So wendest Du es konkret an
- Überlege ab sofort bei Deinen Aufgaben, wieviel Zeit Du ihnen wirklich widmen möchtest.
- Setze Dir für jede Tätigkeit eine klare Zeitgrenze, z.B.:
- 10 Minuten für diese eine Mailantwort
- 30 Minuten fürs Badputzen am Samstag
- 20 Minuten für Deinen täglichen „Morgenlauf“ im Haushalt
- einen halben Tag für die Steuererklärung
- Trage Dir für umfangreichere Aufgaben ruhig Zeitinseln (Timeboxing) in Deinen Kalender ein.
- Für kleinere Aufgaben tue das bitte nicht – das wäre zu aufwändig!
- Stelle Dir gerne einen Wecker auf die von Dir gewünschte Zeitspanne. Vielleicht kennst Du das aus dem Arbeiten mit der Pomodoro-Technik.
- Höre wirklich auf zu arbeiten, wenn die von Dir festgelegte Zeit um ist.
Parkinsonsches Gesetz: Gelassenheit statt Stress!
Zu Beginn wird Dir die Einhaltung des Gas-Gesetzes vielleicht noch schwerfallen.
Weil Dich das „Arbeiten gegen die Uhr“ eher stresst.
Bleib dran!
Mit der Zeit gewinnen wir nämlich an Selbstsicherheit und spüren, wie effizient wir – insbesondere unangenehme – Arbeiten erledigen können.
Bonus-Tipp: Nimm Dir für die Zeit nach Deiner Gas-Effekt-Nutzen-Wollen-Zeitinsel etwas anderes vor!
Mache einen Termin mit anderen Menschen oder erhöhe die Verbindlichkeit des Fertigwerden-Wollens durch einen anderen Pflichttermin. Der durchaus auch schon sein kann. Mir hat beispielsweise das Parkinsonsches Gesetzt schon als Jugendliche enorm geholten. Ich erinnere mich an einen Nachmittag, als wir mit der Familie aufs Oktoberfest gehen wollten – ich aber eine riese Menge an Hausaufgaben auf den nächsten Tag zu erledigen hatte. Da ich mich auf keinen Fall mehr am Abend nach der „Wiesn“ hinsetzen wollte, habe ich mir vorgenommen in den mir zur Verfügung stehenden 70 Minuten fertig zu werden.
Und tataaaaa – ich war fertig! Die Hausaufgaben waren „ordentlich“ erledigt, mein kleiner Perfektionist in mir schon gedanklich unterwegs zum Oktoberfest :-).
Wie ist das bei Dir? Wo kannst Du Dich heute am FREI-Tag oder prinzipiell mit dem Parkinsonschen Gesetz von einem „zuviel“ an Zeitaufwand beFREIen? Welche Erfahrungen hast Du mit dem Gas-Effekt gemacht? Ich freue mich auf Eure Gedanken als Kommentar.
Über unsere „FREI-Tags-Challenge“:
Unser Alltag und unser Leben ist in den meisten Fällen viel zu voll. Zuviele Termine. Zuviele Verpflichtungen. Zu viele Aufgaben. Mit unserer FREI-Tags-Challenge wollen wir Euch jeden Freitag einen Impuls geben, frei zu machen.
- Überlege Dir, was Du heute noch (oder auch am Wochenende) einfach mal nicht tun musst.
- Wovon kannst Du frei nehmen?
- Zu was könntest Du „nein“ sagen?
- Welche Aufgaben streichen?
- Was ausmisten?
Viel Spaß dabei! Und lasst uns gerne an Deinen FREI-Ideen teilhaben. Schreibe Deine Ideen und Erfahrungen hier im BLOG als Kommentar. Und inspiriere damit auch andere Leserinnen und Leser.