Viele Menschen sagen: Chaos ist nicht erwünscht! Chaos lähmt! Doch das Gegenteil ist der Fall. Heute habe ich einen wissenschaftlichen Beweis mitgebracht, dass eine gute Portion Chaos der beste Zeit- und Erfolgsbooster ist. Ja richtig! Obwohl die meisten Menschen immer nach Ordnung streben und ein schlechtes Gewissen haben, wenn es chaotisch zugeht, haben Wissenschaftler jetzt mal wieder bewiesen, dass Chaos zum Erfolg führt.

Wie komme ich darauf? Im Rahmen der Recherche für die 3. Auflage meines Buches „Organisieren Sie noch oder leben Sie schon? Zeitmanagement für Kreative Chaoten“ (ab sofort im Handel) habe ich (nicht nur) das erste Kapitel komplett überarbeitet. In diesem Kapitel gab es in den ersten beiden Auflagen neun Gründe, warum Kreative Chaoten stolz auf sich sein dürfen. Diese Gründe habe ich einem kritischen Check unterzogen: stimmt das noch, was ich da geschrieben habe? Und ich kann berichten: ja, es stimmt. Sogar mehr denn je. Und das hat nicht nur dazu geführt, dass ich die Gründe aktualisieren konnte. Nein, mittlerweile nenne ich im Buch zehn (!) Gründe, warum Kreative Chaoten stolz auf sich sein dürfen.

Wissenschaftliche Absolution für den Segen von Chaos

Unterstützung in meiner Meinung erhielt ich jetzt auch von der Fachzeitschrift „Psychologie heute“. In der Februar-Ausgabe titeln die Experten: „Schon in Ordnung – warum wir in unserem Leben ein bisschen Chaos brauchen“. Sie nennen in ihrem Artikel fünf Erkenntnisse, warum Chaos befruchtet. Vier davon hatte ich auch bereits in meinem Buch 🙂

Aber konkret! Kreative Chaoten haben ja häufig das Problem, dass wir anecken. Dass wir mit unseren herumliegenden Gegenständen andere Menschen zur Weißglut bringen. Bitte nicht falsch verstehen – hier geht es nicht im eine Absolution für Messietum oder dreckige Räume und Plätze. Nein, es geht darum, dass bei kreativ-chaotischen Querdenkern keine klinische Ordnung herrschen muss. Wir aber trotzdem ein schlechtes Gewissen haben, wenn es nicht piccobello ist. Schluss mit den schlechten Gewissen! Unordnung hat nämlich sehr viele Vorteile.

Erkenntnis Nummer Eins: Unordnung macht kreativ

Wissenschaftler fanden den Beweis: wenn was in unserem optischen Blickfeld rumliegt, dann fördert das das Herstellen neuer Gedankengänge. Fremde oder gegensätzliche Impulse treffen aufeinander und dadurch entsteht Neues. In Kreativitäts-Kursen wird das sogar als Kreativitäts-Technik bewusst eingesetzt.

Erkenntnis Nummer Zwei: Unordnung ist effizienter

Es mag zwar sein, dass ein hoher Grad an Ordnung für ein schönes, aufgeräumtes Ambiente sorgt. Effizient ist es allerdings nicht! Wer jedes Blatt Papier, das ins Haus oder auf den Schreibtisch kommt sofort abheftet, der hat zwar nichts herumliegen, aber er verbringt eine Menge Zeit damit in Form von Mikro-Management sich mit Details aufzuhalten. Es ist deutlich zeitsparender ein paar Stapel wachsen zu lassen und dann in einem Rutsch alles abzuheften.

Erkenntnis Nummer Drei: Unordnung hilft beim Denken

Kennst Du das? Aus den Augen aus dem Sinn? Wenn wir To-Do´s nicht mehr sehen (weil wir sie beispielsweise auf ein altes Kuvert aufgeschrieben haben, und dieses Kuvert leider im Altpapier gelandet ist) dann haben wir sie auch nicht mehr auf dem Schirm. Und erledigen sie auch nicht. Wenn jedoch bestimmte Unterlagen in unserem Blickfeld liegen, dann helfen sie uns, uns an laufende Vorgänge zu erinnern. Eine Reisende-To-Do-Sammlung in Höchstform sozusagen.

Erkenntnis Nummer Vier: Unordnung ist ein Zeichen von Autonomie

Besonders in Unternehmen, die ihre Mitarbeiter zu absoluter Ordnung gängeln, beispielsweise mit einer „Clean-Desk-Policy“ ist laut Psychologie heute Unordnung ein Zeichen von „Ich lasse mir nix vorschreiben“. Das bedeutet: je weniger Sie sich an Ordnungs-Vorgaben halten, desto mehr zeigen Sie damit Ihren Drang nach Selbstbestimmung und Autonomie.

Erkenntnis Nummer Fünf: Unordnung zwingt uns aufzupassen

Diese Erkenntnis der Psychologen ist auch für mich ein neuer Aspekt, den ich so selbst noch nicht auf dem Schirm hatte. Ja, vor Jahren hatte ich mal darüber gelesen im Zusammenhang mit der Chaos-Theorie, aber ich hatte es vergessen. Und es stimmt! Ein Beispiel: der Verkehrsplaner Hans Monderman hatte was gegen Verkehrsschilder und empfahl so häufig wie möglich an Verkehrsknotenpunkten KEINE Verkehrsschilder aufzustellen. Seine Beobachtung: je weniger geregelt ist, je mehr die Menschen einem natürlich Chaos folgen können, desto achtsamer sind sie. Ohne Regeln schauen wir mehr auf die anderen, nehmen mehr Rücksicht. Da ist was dran.

Natürlich gibt es viele Beispiele, die den Sinn von Unordnung widerlegen: wenn im Supermarktregal alles bunt durcheinander gewürfelt wäre, das wäre Nonsens. Oder an Stellen, wo wir gemeinsam Dinge nutzen – in der Familie, im Team – wäre kunterbuntes Chaos sehr, sehr nervig.

Aber in vielen Bereichen ist Chaos hilfreich. Beweise erbracht.

Mehr zum Thema „Erfolgs-Turbo Chaos“:

3. Auflage meines Buches „Organisieren Sie noch oder leben Sie schon? Zeitmanagement für Kreative Chaoten

Online-Kurs „Mehr Zeit für mich“

In meinem Podcast „Chaos“ vom Februar 2017

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