Was ist Workation?

Da arbeiten, wo andere Urlaub machen! Hast Du davon auch schon immer geträumt? „Workation“ macht es möglich 🙂

In diesem Beitrag erfährst Du, was Workation ist (und was nicht!) und was Du unbedingt beachten solltest, wenn Du Urlaubs-Feeling und Arbeiten verbinden willst. Dein Vorteil: ich habe es – wie alle Tipps, die ich gebe – 2021 selbst ausprobiert und berichte Dir auch aus eigenen Erfahrungen :-).

Viel Spaß beim Lesen – oder auch mit der Podcast-Episode zu diesem Thema.

  • Entdecke die Möglichkeiten, die Workation auch für Dich und Deine Lieben bietet.

  • Nutze die sich heute bietenden Chancen, um zumindest eine Zeitlang an den schönsten Flecken der Welt zu arbeiten. Trotz angespannter politischer Lage, die ein solches Ansinnen derzeit noch mehr zum „Luxusthema“ machen als normal.

  • Erfahre, wie und wo Du produktiv remote arbeiten kannst. Welche Destinationen machen Dir Workation leicht?

  • Was ist rechtlich zu beachten, wenn Du Workation machst?

  • Wie sind die Absprachen mit dem Arbeitgeber zu gestalten, damit Workation die Zusammenarbeit nicht negativ beeinträchtigt?

  • Für wen ist Workation überhaupt das richtige Lebens- und Arbeits-Modell? Passt es überhaupt zu Dir?

  • Welches technische Equipment solltest Du minimum dabei haben oder vorfinden (Achtung Spoiler-Alarm: nach einer Woche Workation habe ich verzweifelt einen Büro-Stuhl gesucht!!!)

  • und vieles mehr.

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Workation: was ist das überhaupt?

Dieses neue Wort setzt sich zusammen aus „work“ (Arbeiten) und „vacation“ (Urlaub machen). Synonym verwendet werden Begriffe wie Workcation, Workoliday oder Woliday. Es drückt aus, dass Berufstätige, die – der Technik sei Dank! – ein „digitales Büro“ nutzen und virtuell mit ihren Teams und Kunden zusammenarbeiten können, nun auch ihr Homeoffice unter Palmen, an schönen Seen oder im Grünen aufschlagen können. Es gibt der Möglichkeit des mobilen Arbeitens einen neuen Schub und bricht die alten Arbeitsstrukturen weiter auf. Im Prinzip ist Workation eine Verschmelzung von Urlaub und Arbeit. Nur brauchen wir dazu keinen Urlaubsantrag stellen, sondern wählen einfach nur bewusst eine schöne Destination für unseren neuen Arbeitsplatz aus. Und packen neben Flipflops und Badehose eben auch den Laptop, Ladekabel und Adapter ein.

Was unterscheidet „Workation“ und „Work and Travel“?

Während Du bei „Work and Travel“ von Ort zu Ort reist und unterwegs immer neue Gelegenheitsjobs annimmst, um Deine Reise zu finanzieren, hast Du bei dem Lebens-Arbeits-Modell „Workation“ eine feste Arbeit (Festanstellung, fester Kundenstamm, eigenes Projekt). Meist bleiben Berufstätige, die Workation machen, auch eher länger an einem festen Ort (Ferienhaus in der Wärme) als „Work n´Traveller“ oder „Digitale Nomaden“ (s.u.).

Ist „Workation“ nicht einfach ein Sabbatical mit Erreichbarkeit?

Nein! Ein Sabbatical ist ganz klar eine Auszeit, in der Du die Verbindung zum Job bewusst kappst. Beim Sabbatical (auch Sabbatjahr) handelt es sich um unbezahlten Sonderurlaub, den Du als Arbeitnehmer:in nach eigenem Ermessen gestaltest. Ob Du dann eine Weltreise machst oder einen Carport baust – es ist Deine Entscheidung. Vielleicht kennst Du die Herkunft des Begriffes aus der Bibel: „Im siebten Jahr soll das Land eine vollständige Sabbatruhe zur Ehre des Herrn halten.“ Damit gemeint ist eine echte Auszeit und Erholphase für Äcker und „Ackernde“. Beim Sabbat handelt es sich also um eine längere Abwesenheit (in der Regel zwischen einem Monat und einem Jahr), der es Berufstätigen ermöglicht, privaten Projekten nachzugehen, ohne den eigenen Arbeitsplatz zu verlieren. Denn nach Deinem Sabbat darfst Du wieder in Deinen Job zurück.

War ich auf Sabbatical oder habe ich 2012 schon „Workation“ gemacht?

Vielleicht weißt Du es schon aus meinem Buch „Geht ja doch! – Wie Sie mit 5 Fragen Ihr Leben verändern“, dass ich mit meiner Familie bereits 2012 für vier Monate nach Hawaii gegangen bin. Unsere Kindern gingen dort in die Schule und ich habe als Selbständige lediglich auf Sparflamme gearbeitet. Das heißt, ich habe den Fokus eindeutig auf der Auszeit gehabt, keine Coachings, Seminare oder Vorträge gemacht, lediglich ein paar Interviews per Mail gegeben. Ich habe (leider) meinen Podcast schleifen lassen, aber meine news-to-use weiter geschrieben. Ich habe per Mail Kontakt zu meinen Mitarbeiter:innen in München gehalten (die ohne mich einen super Job gemacht haben!) und mein Fazit war: ich war noch nie so erholt wie nach dieser Auszeit in Hawaii. Gefühlt war es ein Sabbatical, auch wenn ich den Job zumindest ein bisschen im Blick hatte. Wie wir das damals alles organisiert haben, das kannst Du >>hier nachlesen.

workation_sabbatical

2021 war es dann soweit: ich probiere Workation aus!

workation-arbeiten unter palmen

Typisch Kreativer Chaot – wenn ich was Spannendes höre, dann will ich es auch ausprobieren! Und so sind mein Mann und ich (die Kinder sind mittlerweile aus dem Haus) im Herbst 2021 für zehn Wochen in die Wärme auf eine französische Karibik-Insel. Der feste Vorsatz bei mir: ich mache Workation, arbeite jeden Tag wie gewohnt und profitiere nebenbei von den Schönheiten der Insel.

Auf meiner Agenda: jeden Werktag zwischen ein und drei Coaching-Sessions, Produktion eines neuen Online-Trainings, jeden Monat einen Podcast und einen Newsletter, geben von diversen Interviews und dann noch der „Orga-Kram“ der eben so anfällt: Terminabsprachen, Unterstützung der Teilnehmer:innen meines Online-Kurses etc.

Ob mir das alles gelungen ist, und ob ich wieder Workation machen würde, das erfährst Du weiter unten :-).

Woher kommt der Trend zu Workation?

Auch wenn wir der Pandemie nicht viel Gutes abgewinnen können, für viele Büro-Arbeiter:innen war sie der Startschuss für mehr Flexibilität, Freiheit und Umdenken in den Unternehmen. Radikal hat sich der Büroalltag vieler Berufstätiger seit Frühjahr 2020 verändert. Wo früher Präsenz-Pflicht herrschte oder Home-Office nur mit Zähneknirschen erlaubt wurde, zeigt sich immer deutlicher: geht ja doch!

Ja, viele Angestellte und auch Führungskräfte finden es schade, sich vermehrt nur mehr online zu sehen. Ja, in vielen Teams bleiben Flurfunk und Zwischenmenschliches (noch) stark auf der Strecke. Aber wir sind ja immer noch in der Lernphase von „New Work“. Ich bin überzeugt, dass wir eine neue Arbeitswelt schaffen werden, in der Präsenz-Zeiten und Home-Office-Phasen in eine gesunde und produktive Balance finden werden. Wir werden weiter lernen, die Vorteile jedes Szenarios zu zelebrieren und damit nicht nur das Klima schonen, sondern auch die Motivation und Arbeitsfreude anheizen.

Wusstest Du übrigens, warum in den 1990er-Jahren in Deutschland die Gleitzeit eingeführt wurde? Der ausschlaggebende Grund, um die bis dato üblichen starren Anwesenheitszeiten für alle Mitarbeiter:innen aufzubrechen, war der Verkehrskollaps in den Großstädten. Jeden Morgen und jeden Nachmittag staute es sich an den neuralgischen Verkehrsknotenpunkten. Die Gleitzeit entzerrte das Verkehrsaufkommen. Naja, zumindest für ein paar Jahrzehnte :-).

Die Möglichkeit (oder die Pflicht!) zu Home-Office könnte ein weiterer Schritt in Richtung autofreie Innenstädte sein. Denn wer gar nicht ins Büro muss, der muss auch nicht über die Straßen brettern. Vor diesem Hintergrund glaube ich, dass vor allem unsere neue rot-grüne Regierung Home-Office weiter forcieren wird. Und das ist für Dich, wenn Du gerne zunehmend vom „Büro-Büro“ fernbleiben willst, eine gute Botschaft. Weitere gute Botschaft: Du bist in guter Gesellschaft! Im November 2020 arbeiteten durchschnittlich 64 Prozent der Beschäftigten, bei denen Homeoffice überhaupt möglich ist, voll oder teilweise „remote“. 

Ganz klar – das Arbeiten in den eigenen vier Wänden ist nicht immer ein Zuckerschlecken. Die Einen klagen über zu wenig Platz für Kind & Kegel – die Anderen über Einsamkeit und soziale Isolation. Es nerven schlechte Internetverbindung oder auch die fehlenden Impulse zum wirklich „Feierabend-Machen“. Dich auch? Dann findest Du hier Tipps, um Abhilfe zu schaffen.

Workation: eine neue Arbeits-Möglichkeit ist geboren

Doch viele Berufstätige haben mittlerweile die Vorteile des ortsunabhängigen Arbeitens entdeckt. Und nutzen es bewusst. Wer immer die Möglichkeit hat, seinen Laptop an jedem Platz der Welt aufzuklappen, der sucht nach Möglichkeiten, das Nützliche mit dem Angenehmen zu verbinden. Schon vor Monaten fielen mir Plakate ins Auge, als ich durch München fuhr, auf denen Hotels ihre (damals leerstehenden) Hotel-Zimmer als Workspaces anboten. Mit Zugang zur Kaffeebar, Snacks und – besonders wichtig! – Gratis-Schnelles-Internet! Nicht nur berufstätige Eltern, die sich zuhause einen Küchenarbeitsplatz teilten, griffen begeistert zu.

Und es geht noch besser! Immer mehr Menschen verlegten in den letzten Monaten bewusst ihr Home-Office nach außerhalb der eigenen vier Wände und suchten sich einen coolen Platz irgendwo auf dem Globus, um ihrer beruflichen Tätigkeit nachzugehen. Bei vielen ist der Wunsch vorhanden: 49 Prozent der Homeoffice-Arbeiter wünschen sich einen regelmäßigen Tapetenwechsel und würden „gern ab und zu von einem anderen Ort aus arbeiten“, so eine Expedia- Umfrage. 37 Prozent geben an, von einem anderen Ort als zu Hause entspannter zu arbeiten, 31 Prozent glauben, im Rahmen einer Workation produktiver zu arbeiten als in den eigenen vier Wänden.

Und das ist auch inzwischen wissenschaftlich erwiesen, dass sich unsere Umgebung nachhaltig auf unsere Produktivität und Konzentration auswirkt.
Mehr Zeit und Flexibilität zu haben, um sich auf sich selbst zu konzentrieren und Dinge zu unternehmen, die einen glücklich machen, das ist womöglich der größte Vorteil. Für viele Menschen gehört Reisen unbedingt dazu.

Und ich rede jetzt nicht von Menschen, die als „digitale Nomaden“ durch die Weltgeschichte reisen und sich als Solo-Selbständige mit ihrem eigenen BLOG, einem Podcast oder einem anderen Online-Business finanzieren. Nein, ich spreche von ganz normalen Angestellten, Führungskräften und Unternehmer:innen, die zeitlich begrenzt ein paar tausend Kilometer zwischen sich und ihren Arbeitgeber, ihr Team bringen. Und das mit voller Unterstützung durch den Arbeitgeber.

Laut einer aktuellen Umfrage kann sich fast die Hälfte von mehr als 7000 befragten Personen sehr gut vorstellen aus dem Home-Office eine Zeit lang ein Workation-Office zu machen.

In einer weiteren Umfrage von booking.com wurde folgendes zum Thema Workation herausgefunden:

  • 59% glauben, dass die Erkundung neuer Orte sie dazu inspirieren wird, produktiver zu arbeiten.
  • 44% sind der Meinung, dass Arbeitsreisen im „echten Leben“ dazu beitragen, die Menschen zusammenzubringen.
  • 51% möchten, dass ihr Arbeitgeber das durch die Arbeit von unterwegs eingesparte Geld zur Finanzierung von Geschäftsreisen oder Retreats verwendet.

Für wen ist Workation geeignet?

Logisch, dass diese Form des „Tele-Arbeitens“ nur geht, wenn Du nicht vor Ort sein musst, um Deine Leistung zu erbringen, wie ein Zugschaffner oder ein Friseur. Diese neue Form des Arbeitsplatzes geht nur, wenn Du (überwiegend) digital arbeiten kannst. Deshalb ist es eine überlegenswerte Homeoffice-Alternative vor allem für

  • ortsunabhängige Freelancer (Solopreneure), die ausschließlich oder überwiegend digital ihre Kunden bedienen
  • Führungskräfte und Unternehmer, die ihre Teams auch sehr gut virtuell führen können
  • Arbeitnehmer, die in Absprache mit ihrem Arbeitgeber/Vorgesetzen in die Welt losziehen können
  • alle Berufstätigen, die ein digitales Produkt betreuen, wie Blogger, Online-Kurs-Trainer, Online-Coaches, Podcaster etc.
  • Eltern von ganz kleinen Kindern, die noch nicht zur Schule gehen
  • Eltern von älteren Kindern, die an der Workation-Destination zur Schule gehen können oder bei denen Du Homeschooling machen kannst.
workation

Bist Du der Typ dafür?

Viel wichtiger als die technische Möglichkeit, von überall auf dem Erdball arbeiten zu können, ist für mich allerdings die Frage, ob jemand der Typ für Workation ist.
Um herauszufinden wie Du tickst und was für Arbeitstools Du brauchst, kannst Du gerne hier unseren Selbstcheck machen: „Kreativer Chaot oder Systematiker“

workation-typfrage

Typ 1 – Eher ungeeignet für Workation:

Fällt es Dir in Deinem normale Home-Office schon schwer, Dich aufs Arbeiten zu konzentrieren, weil überall Ablenkung lauert und Du – unbeobachtet von Kolleg:innen und Vorgesetzten eher schnell mal unproduktiv Deine Zeit vertrödelst, dann wird Dir das produktive Arbeiten an einem der schönsten Plätze der Welt noch sehr viel schwerer fallen. Dann wäre es höchstens eine Alternative für Dich, feste Arbeitszeiten zu definieren und Dir einen festen Arbeitsplatz beispielsweise in einem Co-Working-Space zu buchen und auf die „soziale Kontrolle“ der anderen Space-Arbeiter:innen zu bauen.

Typ 2 – Eher ungeeignet für Workation:

Fällt es Dir in Deinem normalen Home-Office schon schwer, Dich abzugrenzen und mit gutem Gewissen Feierabend und Wochenende zu machen, dann wird sich das beim „Arbeiten im Paradies“ noch verstärken. Ich hatte bereits öfter Teilnehmer:innen in meinen Zeitmanagement-Seminaren, die erzählten, sie würden sich tagsüber nicht mal in Ruhe aufs stille Örtchen trauen, weil sie Angst haben, gerade dann könnte jemand bei ihnen anrufen, sie nicht erreichen und den Eindruck bekommen, er/sie tue ja gar nichts. Andere fühlen sich genötigt, auch spät in der Nacht und an den Wochenenden auf eMails von Vorgesetzten, Kollegen oder Kunden zu reagieren, um nicht den Eindruck von „Desinteresse“ zu erwecken.

Fatal! Denn so konnten sie niemals wirklich abschalten und sich erholen. Und Du kannst Dir vorstellen, dass diese Menschen noch sehr viel stärker vom schlechten Gewissen getrieben werden, wenn sie schön am Meer in der Wärme oder am Berg im Schnee sitzen, während die anderen im trüben Zuhause im Büro-Schuhkarton schuften. Kommt dann noch hinzu, dass Du denkst, extra viel leisten zu müssen, oder extra „hart“ arbeiten zu müssen, um keinen Neid oder gar Mobbing zu ernten, dann wirst Du ständig über Deine Grenzen gehen, ständig unter Strom stehen und es Dir selbst verbieten, dass es eine wirklich geile Zeit wird. Hier hilft es nur, ganz klare Absprachen im Team zu treffen sowie Deine Inneren Stimmen zu zähmen, wie es gerade ein Coaching-Klient von mir macht, der auf dem Sprung in eine Workation ist.

Typ 3 – Geeignet für Workation

Du hast ein gesundes Zeitmanagement, kennst den Wert Deiner Arbeit, aber auch den Wert des Genusses? Du hast ein gesundes Selbstbewusstsein, kannst Dich gut abgrenzen und kannst Dich sehr gut selbst motivieren? Idealerweise hast Du auch ein neidfreies Umfeld und weißt, weder Deine beruflichen Kontakte noch Dein privates Umfeld werden Dir nach der Workation das Leben schwer machen, „weil Du doch jetzt erholt bist!“ oder „weil es Dir doch eh so gut ging in den letzten Wochen!“? Dann wirst Du von einer Workation maximal profitieren. Zumindest wenn Du ein paar grundsätzliche Dinge richtig machst.

Workation und Wellness: Die drei besten Städte

Angeregt durch den Boom des Workation-Trends hat die Fluggesellschaft Icelandair, mehr als 100 der bekanntesten Städte in der Welt verglichen, um herauszufinden, wo man am besten eine Wellness-Workation unternehmen kann.

Laut der Studie sind die drei besten Städte weltweit für eine Wellness-Workation:

  • Kansas City (USA)
  • Wien (Österreich)
  • Wellington (Neuseeland)

Du bist nicht auf Dich allein gestellt!

Viele Destinationen (siehe unten), aber auch viele Reiseanbieter unterstützen den Trend, Arbeit und Urlaub erfolgreich zu verbinden. Hier ein kleiner Vorgeschmack, vielleicht ist das Richtige für Dich dabei 😊
Und dann heißt es, rein in den Flieger, auf zur Workation! Den Arbeitsplatz wechseln, vielleicht den Laptop mit Blick aufs Meer auszuklappen und Gedanken, Kreativität und Motivation freien Raum bieten.

 

Robinson Club bietet an vielen Destinationen Workation. Dein Zimmer wird nach Wunsch mit technischem Equipement (auch Drucker + Monitore) ausgestattet. Sattes WLAN selbsrverständlich :-). >> Mehr Infos.

Workation@TUI nennt sich das Modell, bei dem du Arbeit (Work) mit Urlaub (Vacation) verbindest. Ob nach Sylt, Griechenland, Spanien oder Marokko – >> schau es Dir an.

ClubOffice nennt der Aldiana-Club sein Workation-Angebot, bei dem Du nach Spanien oder Österreich fahren kannst. >> Mehr Infos.

Lufthansa und deren StarAlliance-Partner bieten gute Konditionen für Long-Stay-Flüge. Einfach mal >>hier stöbern.

Du suchst auf eigene Faust ein Hotelzimmer, das workation-tauglich ist? Einfach mal >>hier stöbern.

Du suchst auf eigene Faust ein Ferienhaus, das workation-tauglich ist? Einfach mal >>hier stöbern.

Grundsätzlich wichtig, damit Workation ein Erfolg wird

1. Mache Dir Gedanken über das beste Setting

  • Willst Du alleine leben und arbeiten, oder lieber unter Menschen kommen?
  • Kommt Dein Partner, Deine Partnerin mit? Was tun die derweil? Urlaub? Auch Workation?
  • Was bedeutet das für Grundriss und Raum-Aufteilung Deines Arbeitsplatzes?
  • Wirst Du viel in Online-Meetings sein und brauchst einen Raum, wo andere Dich nicht ständig reden hören?
  • Wirst Du viel am Laptop sitzen und reichen Dir dazu die vorhandenen Möbel aus? Brauchst Du einen richtigen Schreibtisch und einen guten Büro-Stuhl?
  • Ist der Surfstrand vor der Haustüre wichtiger als die Entfernung zum nächsten Supermarkt?
  • Willst Du den Blick auf den Strand/die Berge/die Altstadt Deiner Destination vom Schreibtisch haben, oder lenkt Dich das zu sehr ab?

Insider: Ich habe mir nach einer Woche den „Schreibtisch“ so gedreht, dass ich das Meer nicht mehr gesehen habe. Es hat mich vom Blick in die Kamera bei meinen Meetings abgelenkt :-). In der 2. Woche bin ich vom umfunktionierten Gartentisch und dem Ess-Stuhl vor lauter Rückenschmerzen nicht mehr richtig hochgekommen. Einen kompletten Tag haben wir dann verfahren, um irgendwo bessere Möbel zu bekommen, haben bei den Nachbarn gefragt, ob ich mir was ausleihen kann – leider alles ohne Erfolg. Was genieße ich jetzt wieder meinen schönen Arbeitsplatz zuhause :-).

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2. Mache Dir Gedanken über die beste Destination

Sicherlich weißt Du bereits, wo es Dich hinzieht, wenn Du schon länger mit Workation liebäugelst. In die Wärme oder die Kälte. In die Einsamkeit oder in eine Stadt. Mache Dir zudem ganz pragmatische Gedanken zur Umsetzung:

  • Wie störend ist eine Zeitverschiebung zu Deinem Team am Unternehmenssitz? Musst Du um 3 Uhr morgens Ortszeit an Meetings teilnehmen? Willst Du das?
  • Welche Einreise- und Aufenthalts-Regeln gelten für Deine Destination? Brauchst Du für Workation ein Visum? Die gute Nachricht: viele Länder und Destinationen haben den Trend zu Workation erkannt und bieten wirklich gute Unterstützung an (siehe Fotos & Texte unten).
  • Sprichst Du die Landessprache? Oder willst Du Deinen Aufenthalt mit einem Sprachkurs vielleicht sogar ergänzen?
  • Solange die Pandemie ein Thema ist: welche Einreise- und Quarantäne-Bestimmungen gelten?

Insider: ursprünglich wollten wir 2020 bereits nach Barbados – die Pandemie und die dann geltenden Quarantäne-Bestimmungen haben uns einen Strich durch die Rechnung macht. Ich hätte nach Einreise für 10 Tage in ein Quarantäne-Hotel müssen, und nach der Rückreise für 14 Tage zuhause in Quarantäne. Über 3 Wochen Quarantäne für acht Wochen Aufenthalt – da haben wir lieber verzichtet.

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Die Karibik-Insel Aruba lockt vor allem US-Bürger mit speziellen Workation Angeboten der Hotels. >>Hier findest Du mehr Infos zum Programm, um auch ein 30-Tage-Touristenvisum zu nutzen.

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Die spanische Metropole Barcelona unterstützt bei der Suche nach Unterkünften aber auch vor allem für CoWork-Spaces und andere Annehmlichkeiten für eine Workation. >>Hier findest Du mehr Infos.

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Die Inselperle Mauritius hat ein extra Premium-Visa-Programm für bis zu einjährige Arbeitsaufenthalte aufgelegt. >>Hier findest Du mehr Infos.

3. Mache Dir Gedanken über Versicherungen & Co.

Wenn Du länger im Ausland bist, dann gilt in der Regel Dein Kranken-Versicherungs-/Auslandsreiseschutz nicht mehr. Mache Dich rechtzeitig bei Deiner Versicherung schlau und achte auf Einschränkungen zu „Arbeiten im Ausland“. Wer länger als vier Wochen im Ausland arbeitet, fällt unter Umständen auch aus dem deutschen Sozialversicherungssystem. Prüfe als gerade für längere Workations das jeweilige Arbeits- und Aufenthaltsrecht, die Steuerpflicht und nötige weitere Versicherungen. In Zeiten von Corona ist eine gute Auslandskrankenversicherung besonders wichtig und in vielen Ländern eine Bedingung für die Einreise. Zudem solltest Du prüfen, was Deine Unfall- und Haftpflichtversicherung im Ausland leistet.

4. Beachte die relevanten Rechtsfragen bei Workation

„Schnell mal im Ausland arbeiten“ funktioniert nicht immer so einfach. Seit der Corona-Pandemie haben sich die Anfragen zum Thema „Homeoffice im Ausland“ verzehnfacht. Viele Arbeitgeber wollen ihren Mitarbeitern dies auch ermöglichen, doch Experten warnen vor vorschnellen Zusagen. Zumindest wenn die Workation länger als vier Wochen geplant ist, sollten zuerst die rechtlichen Rahmenbedingungen abgeklopft werden. Zu denken sei der Reisebranchen-Business-Plattform „Travel Talk“ zufolge besonders an:

Aufenthaltsrecht: Befindet sich der Arbeitsort innerhalb der EU, ist dies wegen der Freizügigkeit kein Problem. Außerhalb von Europa können bestimmte Aufenthaltstitel wie ein Visum, eine Aufenthaltsgenehmigung oder eine Arbeitserlaubnis erforderlich sein.

Arbeitsrecht: Welches Arbeitsrecht gilt im Arbeitsort? Sind vertragliche Spielräume möglich? Arbeitsrechtliche Anforderungen von Pausen, Arbeitszeiten bis zur Vergütung müssen eingehalten werden.

Steuerrecht: Je nach Dauer der Workation und Art der Tätigkeit müssen Arbeitgeber vorher prüfen, ob damit eine „steuerrechtliche Betriebsstätte“ vorliegt. Wenn ja, müsste die Firma auch im Ausland Steuern zahlen.

Sozialversicherungsrecht: Wer länger als vier Wochen im Ausland arbeitet, fällt unter Umständen aus dem deutschen Sozialversicherungssystem und muss sich selbst absichern. Da der Auslandsaufenthalt vom Mitarbeiter gewünscht ist, kann dieser nicht im Rahmen einer Auslandsentsendung versichert werden. Die Frage sollte mit der jeweiligen Krankenkasse des Beschäftigten geklärt werden.

5. Kläre alles ganz genau mit Deinem Arbeitgeber

Ganz wichtig: als abhängig Beschäftigte:r hast Du kein Recht auf mobiles Arbeiten oder Arbeiten im Ausland, aber viele Unternehmen möchten diese räumliche Flexibilität gerne ihren Leute ermöglichen. Ob und wie das jeweils gelingen kann, das muss jedes Unternehmen für sich selbst klären. Auf jeden Fall brauchen workation-fähige Unternehmen einen bestimmten „Reifegrad“, damit mobiles Arbeiten wirklich funktioniert. Sie brauchen eine moderne Unternehmenskultur, die auf Vertrauen und Verantwortungsbewusstsein fusst – sowohl bei Mitarbeitenden wie auch bei Führungskräften. Natürlich muss auch die Technik passen, aber am wichtigsten ist ein vertrauensvoller Umgang und klare Absprachen. Ganz wichtig: besprecht ganz klar im Vorfeld welche Ziele Du in der Zeit der Workation erreichen musst, wie Ihr die Erreichbarkeit regelt und was sich unter Umständen an Arbeitsabläufen ändern muss, damit Du und Dein Team gut arbeiten könnt.

Unternehmen oder Teams, die eh schon seit längerem virtuell zusammenarbeiten, sind für eine Workation mit Sicherheit sehr offen und auch bereits intern gut aufgestellt. Höheren Anpassungsbedarf haben da Unternehmen, die eine ausgesprochene Präsenz-Kultur bislang hatten und wenig überregionale oder gar internationale Teams. Ob Dein Arbeitsgeber bei Workation also mitspielt, greift unter Umständen tief in die DNA des Unternehmens ein :-).

Kennst Du die drei Formen der Telearbeit? (Quelle: Haufe.de)

  • Bei der Teleheimarbeit verrichtet ein Mitarbeiter seine Tätigkeiten in Vollzeit „aus dem Homeoffice“. Er arbeitet also ausschließlich von Zuhause aus.
  • Bei der alternierenden Telearbeit, der verbreitetsten Form der Telearbeit, steht dem Mitarbeiter sowohl ein Arbeitsplatz im Unternehmen als auch ein Homeoffice zur Verfügung. Zwischen dem Büro am Betriebsort und dem Homeoffice kann der Mitarbeiter bedarfsgerecht wechseln. Dabei bieten viele Unternehmen Büroarbeitsplätze an, die abwechselnd von mehreren Mitarbeitern genutzt werden. Das wiederum erfordert frühzeitige Absprachen und eine gute Organisation, kann die laufenden Kosten jedoch deutlich senken.
  • Bei der mobilen Telearbeit bewegt sich der Arbeitsplatz quasi mit dem Arbeitnehmer. Dies ist beispielsweise im Vertrieb oder andere Branchen mit hohem Reiseaufkommen zentral. Schließlich müssen die Mitarbeiter auch unterwegs die IT-Infrastruktur ihres Unternehmens nutzen können – beispielsweise, um auf Kundendaten oder interne Kennzahlen zuzugreifen.

6. Besorge Dir das beste technische Equipement

Wenn Du nicht gerade in eine moderne Großstadt gehen willst, wo Du spontan gute Technik bekommst, dann statte Dich frühzeitig mit der besten Technik ever aus. Frühzeitig deshalb, weil es nervt, auf den letzten Drücker vor Abflug noch die passenden Adapter zu besorgen oder erst vor Ort zu merken, dass das neue Smartphone leider keine normale Audiobuchse mehr hat, und deshalb altes Dein Headset nicht mehr passt :-).  Wohl dem, der einen so technik-affinen Mann wie ich dabeihat, der Tag für Tag neue Tools aus den Tiefen seiner Reisetasche gezaubert hat, ohne die ich echt verloren gewesen wäre.

  • Denke auch frühzeitig an das Thema Datenschutz und an die Voraussetzungen, unter denen Du über VPN auf Euren Firmen-Server kommst.
  • Welche Sicherheits-Fragen müssen geklärt werden? Wie kannst Du Daten, Kontakte etc. so sichern, dass im Falle des Verlustes von Laptop und Smartphone alles schnell wieder rekonstruierbar ist und Du nicht gezwungen bist, nach Hause zu fahren.
  • Willst Du wirklich wochenlang am Laptop mit der kleinen Tastatur, dem Mousepad und dem Mini-Bildschirm arbeiten? Brauchst Du, um gut arbeiten zu können einen zweiten Bildschirm?

Insider: Ich habe mir zumindest vor Abflug noch eine große ergonomische Tastatur und eine normale Mouse gekauft – ein Segen! Schnell habe ich einen großen Bildschirm vermisst (von einem zweiten gar nicht zu reden!). Der in der Ferienwohnung vorhandene Fernseh-Bildschirm ließ sich zwar an meinen Laptop anschließen, war aber sooooo riesig, dass ich mich mit fünf Metern Entfernung hätte hinsetzen müssen. Und leider gab es bei uns zumindest im Umkreis von 100 Kilometern keinen Shop, in dem ich fündig geworden wäre.

7. WLAN – die Voraussetzung, damit Workation klappt

Ganz klar – ohne funktionierendes Internet kein mobiles Arbeiten! Deshalb kläre mit Deinem Vermieter VOR Deiner Anreise, welches Internet oder WLAN Du vorfinden wirst. Und mache Dir klar: auch wenn Up- und Downloadzahlen gut sind, die Realität sieht häufig anders aus. Je weniger entwickelt Deine Destination ist, desto weniger solltest Du auf ein stabiles Netz bauen! Auch mobile Daten können mal gut, mal weniger gut sein. Wenn Du absolut anhängig davon bist, zu festen Zeiten eine Mega-Verbindung zu haben, dann suche Dir von vornherein eine Destination, in der das wahrscheinlich ist (s.o.) oder bringe zusätzliches technisches Equipment mit.

Insider: Wir haben in der Wohnung eine WLAN-Box gehabt, die über eine SIM-Card an einen Mobilfunk-Provider angedockt hat. Die Zahlen waren auf dem Papier gut. Aber: wenn mehrere User in der Umgebung sich ins mobile Netz eingeloggt hatten, ging die Leistung in den Keller. Auch musste ich beispielsweise während meiner Video-Calls nicht nur alle Programme am Laptop schließen, die (auch im Hintergrund) ins Netz wollten, sondern wir machten auch alle unsere Smartphones aus. Alternativ hätten wir sicherlich besseres Equipment mitbringen können, aber da waren wir ja noch nicht so schlau :-).

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8. Such Dir Unterstützung

Bereite Deine Workation so gut wie möglich vor – aber bleibe auch offen für das Unerwartete. Suche Dir Unterstützung und nutze die sehr vielfältigen und wirklich guten Angebote, die beispielsweise auch Reiseanbieter heute zum Thema Workation machen. Ob ClubMed oder Robinson-Club, ob einzelne Städte wie Barcelona oder Inseln wie Mauritius – ganz viele Menschen und Organisationen stehen Dir zur Seite, damit Deine Workation ein Erfolg werden kann.

Oben findest Du eine Auswahl an Angeboten, die ich persönlich ziemlich gut finde und die ich nach und nach um weitere Tipps ergänzen werde. Viel Spaß beim Schmökern!

9. Probiere es einfach mal aus!

Suche nicht die perfekte Lösung, das perfekte Setting, die perfekte Destination! Suche Dir eine Workation, Workoliday oder Woliday die sich gut anfühlt – und dann reise einfach los!

Auch bei uns war wahrlich nicht alles perfekt! Mal abgesehen davon, dass wir vor Ort mit Lock-Downs, Ausgangssperren und Unruhen (Straßenkämpfe, Plünderungen) aufgrund der Streiks gegen die Corona-Maßnahmen konfrontiert waren, auch davon abgesehen, dass aufgrund von Straßensperren die Supermarktregale leer gefegt waren, es kein Benzin mehr gab und wir dann eh keine Ausflüge mehr machen konnten, war es ein richtig geniale Zeit.

Würde ich es wieder machen? Im Prinzip ja – allerdings würde ich versuchen, deutlich weniger zu arbeiten (Teilzeit). Denn wenn ich schon im Paradies bin, dann will ich auch soviel wie möglich davon mitbekommen. Und wer acht Stunden am Tag arbeitet, in einer Region, in der es ab 18 Uhr stockdunkel ist, der kann nicht wirklich viel sehen :-). Oder ich würde länger als zehn Wochen bleiben, dann ist der Zeitdruck für Ausflüge nicht so hoch.

Also los – und wenn Du Deine Workation machst, dann schicke mir doch gerne eine Postkarte :-).

P.S. Du hast noch Fragen, die ich hier nicht beantwortet habe? Dann schreibe sie gerne in den Kommentar, ich werde so schnell wie möglich antworten.