Über was machst Du Dir gerade Sorgen?

Um den Weltfrieden?

Um den Klimawandel?

Um Deine Gesundheit?

Um Menschen, die Du liebst?

Um Finanzen?

Um die Zukunft?

Wir alle wünschen uns ein sorgenfreies Leben. Und dennoch, kleine oder große Sorgen sind unsere täglichen Begleiter.
Negative Gedankenstrudel führen zur Anspannung und Schlafstörungen und wirken sich auf die Stimmung und Konzentration aus.
Aufgaben gehen uns schlechter von der Hand und kosten uns mehr Zeit.

Deshalb ist es wichtig, den Umgang mit unseren Sorgen aktiv zu gestalten, anstatt uns von ihnen runterziehen zu lassen oder sie wegzudrücken, indem wir in Aktionismus verfallen oder unseren Geist mit TV-Trash oder Internet-Müll verstopfen.

Entsorge Deine Sorgen mit Reflektion

In diesem Artikel bekommst Du erprobte Methoden, wie Du Dich kritisch mit Deinen Sorgen auseinandersetzen kannst, um sie endlich abstellen.

Eine gute Methode, um sich Raum zu Reflektieren zu geben, aber zu verhindern, dass uns die Sorgen übermannen, habe ich in meinem Buch/eBook LMAA – 66 Mini-Plädoyers für mehr Mut, Leichtigkeit und Gelassenheit erklärt.

Hier der Text aus Kapitel 17 „Entsorge Deine Sorgen“ (S. 53ff)

Im Kern unseres Wesens wollen wir glücklich sein, eine innere Ruhe spüren. Doch oft ist das schwer, weil uns Sorgen drücken. Wir grübeln über Probleme oder Szenarien und rauben uns damit die so ersehnte Gelassenheit.

Da kommt am Freitagnachmittag eine E-Mail vom Vorgesetzen, er müsse dringend etwas mit uns besprechen und melde sich am Montag dazu – und schon laufen die Sorgen-Gedanken übers Wochenende Amok: Lauert die Kündigung, habe ich was vermasselt, wird das Team aufgelöst? Ergebnis: Wir schlafen schlecht, genießen die freie Zeit nicht mehr. Nur um am Montag zu erfahren, dass wir wie besprochen an einer Konferenz teilnehmen können. Oder unsere Kinder melden sich nicht wie vereinbart aus dem Skilager – schon sehen wir uns ins Auto springen und nach Kufstein ins Krankenhaus fahren. Dabei war nur der Akku leer.

Das Nervige dabei ist, dass wir rational genau wissen, dass nichts Schlimmes passiert ist oder passieren wird. Aber wir empfinden es ganz anders. Kein Wunder, denn Sorgen sind ein Gefühl, eine diffuse Angst vor dem, was kommt, ein schlagartig einsetzendes Unwohlsein. Und weil Sorgen nicht über die Ratio kommen, helfen auch Ratschläge wie „Jetzt stell dich mal nicht so an, du Schwarzmaler!“ oder Mantras aus dem positiven Denken („Alles ist gut!“) keinen Deut weiter.

Die gute Nachricht: Wir sind dem Versinken in Worst-Case-Szenarien nicht hilflos ausgeliefert.

Denn Grübeln ist nicht angeboren, sondern gelernt. Erwachsene, die sich heute stark mit Sorgen quälen, haben oft als Kinder verunsichernde Situationen wie Streit, Trennungen oder Todesfälle erlebt, die sie qualvoll ertragen mussten. Erhielten sie hier keinen starken Halt durch einen Erwachsenen, dann retteten sie sich ins Sich-Sorgen und spürten damit eine gewisse Kontrolle über die nicht zu kontrollierende Situation.

Entsorge Deine Sorgen und befrei Dich damit vom hinderlichen Ballast der schweren Gedanken.

Das schaffst Du, indem Du Dich beispielsweise im aeroben Bereich bewegst, sobald die schwarzen Wolken in Deinem Kopf auftauchen. Katastrophen-Szenarien bewirken in unserem Körper, dass unser Herzschlag sich beschleunigt oder wir zu schwitzen anfangen.

  • Geh in diesem Fall mit zügigem Schritt einmal um den Block oder hüpf 30-mal auf der Stelle.

  • Die Bewegung reduziert die körperlichen Stresssymptome und Dein Gehirn glaubt, die Gründe für das Sorgenkarussell seien weg.
    Beweg Dich mehr, sorge Dich weniger

  • Oder mach es wie die eher sorgenfreien Menschen und beschränke Deine Sorgenzeit auf bestimmte Zeiten.

Christine Purdon, Psychologin und Leiterin des Forschungszentrums für geistige Gesundheit an der Universität von Waterloo, hat dafür eine Strategie entwickelt, den „Sorgenstuhl“. Sie empfiehlt:

  • Reservier Dir am Tag 15 Minuten, in denen Du in Ruhe über Deine Sorgen nachdenken kannst. Beschränk Dich auf diese 15 Minuten, und verbring diese Zeit immer am selben Ort (deswegen „Sorgenstuhl“)

  • Stress Dich also nicht damit, nicht mehr grübeln und Dich sorgen zu dürfen, sondern verschiebe es einfach auf später und auf einen festen Platz. Meist stellen wir zur vereinbarten Grübel-Zeit fest, dass sich unsere Sorgen in Luft aufgelöst haben. Nutz Deine Zeit dann dafür, vorzusorgen und aktiv echten Malheurs vorzubauen.

  • Halt Dir immer wieder Augen: Angst ist nur eine Illusion, sie existiert nicht – Du hast sie erschaffen. Es ist alles nur in Deinem Kopf. „Das Einzige, was wir fürchten müssen, ist die Angst selbst“, sagte einst Franklin D. Roosevelt. Oder halt es wie Abraham Lincoln, der empfahl: „Halt dir jeden Tag 30 Minuten für deine Sorgen frei und in dieser Zeit mache ein Nickerchen.“

Sorgen machen

Sorgen machen und Chancen sehen – 2 Übungen

Greife die Idee des Sorgenstuhles auf, und drehe sie ein Stückchen weiter. Im Coaching haben wir eine Technik, bei der der Klient sich auf verschiedene Stühle setzt, um verschieden Perspektiven oder verschiedene Rollen einzunehmen. Aufgrund der räumlichen Veränderung (anderer Stuhl) und des anderen realen Blickwechsels verändern wir sehr viel leichter dann auch unseren inneren Blickwinkel und unsere Wahrnehmung.

Chancen-Übung #1: Raum schaffen mit dem Chancenstuhl

Wähle einen Stuhl in Deiner Wohnung aus, den Du zum Sorgenstuhl deklarierst. Erlaube Dir dort jeden Tag 15 (30?, 45?, 5?) Minuten über die Sorgen, die Du Dir machst nachzudenken (Timer stellen!). Deklariere einen anderen Stuhl in Deiner Wohnung zum Chancen-Stuhl und erlaube Dir dort so lange Du willst (aber mindestens die gleiche Zeit, die Du den Sorgen gewidmet hast) über aufkommende Chancen nachzudenken.

  • Welche neuen Möglichkeiten stecken in Deiner aktuellen Situation?

  • Was ist damit möglich, was so vorher nicht ging?

  • Was kannst Du aus der Situation lernen für die Zukunft?

  • Was kannst Du in Zukunft anders machen, was ohne die Krise gar nicht denkbar gewesen wäre?

  • Was ist gerade richtig schön in Deinem Leben?

  • Was kannst Du mit gutem Gewissen beenden, was Du schon lange beenden wolltest?

  • Nimm Dir dazu gerne Zettel und Stift und notiere Deine Gedanken.

Chancen-Übung #2: Zeit schaffen mit Kommunikation

Wenn Du keine extra Plätze für Deine Gedankenspiele belegen willst, dann mache das zumindest mit Deiner Zeit.  Mein Mann und ich gehen gerne spazieren, wenn wir wichtige Themen zu besprechen haben.

  • In den ersten Minuten schütten wir uns gegenseitig das Herz aus, reden über aufkommende Probleme oder Sorgen, spätestens ab der Hälfte der Strecke switchen wir bewusst auf positive Themen.

Das Sprechen über Chancen, Möglichkeiten und positive Aspekte hat den großen Vorteil, dass wir in einer positiven Laune wieder nach Hause kommen. Und wer positiv gestimmt ist, kann die realen Schwierigkeiten deutlich leichter und besser stemmen, als wenn Du down bist.

Wie ist Deine Erfahrung?

Kennst Du solche Möglichkeiten, Deine Gedanken zu steuern?
Für was nutzt Du sie?
Ich freue mich auf Eure Kommentare 🙂

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(Dieser Artikel wurde im April 2023 frisch für Euch aufbereitet)

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