Viele meiner Coachingklienten* hatten in den vergangenen Wochen vor allem ein Thema: sie fühlten sich unmotiviert, hatten zwar eine Menge Aufgaben zu erledigen, aber kämpften immer wieder gegen Antriebslosigkeit und ein erschlagendes Gefühl der Sinnlosigkeit. „Wie kann ich weitere Schritte als Unternehmerin planen, wenn ich gar nicht weiß, ab wann ich mein Geschäft wieder aufmachen kann?“, sagte die eine. „Ich möchte meinen Mitarbeitern mit Rat zur Seite stehen, aber weil wir so in der Luft hängen, macht es gar keinen Sinn, umfassende Ratschläge aufzubereiten!“, sagte der andere.

Der Grund für viel Aktionismus auf der einen Seite, aber Sinnkrisen auf der anderen Seite ist gut nachvollziehbar: viele Berufstätige, Führungskräfte und Unternehmer*innen ackern gerade wie verrückt, um in der Krise den Betrieb am Laufen zu halten oder um neue Angebote auf den Markt zu bringen, die die Auswirkungen der Krise abfedern sollen. Viele zerreiben sich zwischen Homeoffice, Homeschooling und Haushaltspflichten. Manche denken schon im Nachkrisen-Modus und wollen dann gut aufgestellt sein, um erfolgreich und vorallem glücklich leben zu können.

Perspektivenlosigkeit führt zu Frust

Doch solange wir keine klaren Perspektiven haben, ab wann welche Aktivitäten wieder problemlos möglich sind, solange erscheinen viele Maßnahmen sinnlos. Auch im privaten Alltag ist das spürbar: ich glaube Ende März, Anfang April wurden soviele Kleiderschränke ausgemistet, soviele Keller und Garagen entrümpelt wie noch nie um diese Jahreszeit – aber irgendwann gehen uns die Beschäftigungsmaßnahmen aus, und wir suchen nach sinnvollen Tätigkeiten.

Perspektiven haben und nach Sinn zu streben sind uralte menschliche Bedürfnisse. Perspektivenlosigkeit und Sinnlosigkeit deshalb damit die größten Demotivations-Faktoren, die wir kennen. Corona zwingt uns derzeit zu Entscheidungen ohne Gewissheit, und das sind wir nicht (mehr) gewohnt. Gehört in anderen Ländern eine permanente Ungewissheit zum Alltag, so waren wir es in unserem Kulturkreis in den letzten Jahrzehnten gewohnt, die Dinge weitreichend im Griff zu haben. Wir hatten ein Gefühl der Kontrolle. Und das fällt derzeit auf umbestimmte Dauer weg. Kommt jetzt noch hinzu, dass jemand die derzeitigen Maßnahmen per se als sinnlos betrachtet, und sich (zumindest innerlich) gegen diese Fremdbestimmung wehrt, dann reiben uns die äußeren Faktoren auf. Die Folge: der Stresspegel steigt, wir schlafen schlecht und das setzt die Demotivationsspirale nach unten so richtig in Gang.

Perspektiven schaffen

Seit wenigen Tagen gelten in den Bundesländern verschiedene Lockerungs-Regelungen. Doch längst nicht für alle Berufsgruppen und Freizeit-Aktivitäten haben wir klare Ansagen, wann wieder was möglich ist. Und das bedeutet für einen Großteil der Menschen weiterhin, dass wir keine Pläne machen können, keine Perspektiven haben, „in der Luft hängen“. Selbst für kreative Chaoten, die ja gerne spontan und flexibel leben ist damit ein Maß an Chaos und Perspektivenlosigkeit erreicht, das an den Nerven zehrt.

Was heißt das jetzt für Dich?
Ein sinnvolles und erfülltes Tun sind eine lebensnotwendige Basis für Produktivität und ein glückliches Tun. Häufig erleben dies diejenigen Menschen, die ihrem inneren Streben folgen können. Die beruflich und/oder privat Dinge tun, die im tiefsten Inneren ihrem Antrieb, also ihren Motiven, Werten und Bedürfnissen entsprechen.

Schritt 1:
Wenn Du derzeit auch immer wieder Anflüge von Sinnkrisen hast, dann beschäftige Dich gerade JETZT mit Deinem Inneren Antrieb und finde heraus, was Dir im Kern wirklich wichtig ist. In meinem live begleiteten Online-Kurs „Geht-ja-doch!“ – Dein Masterplan für ein erfülltes Leben gehen die Teilnehmer ihren Lebensmotiven und ihren „Leitsternen“ auf den Grund, und legen damit eine gute Basis, um von Grund auf die Weichen in Richtung „sinnvolles Tun“ zu stellen. Tue Du das jetzt auch!

Frage Dich gerade JETZT:

  • Was ist mir wirklich wichtig in meinem Leben?
  • Wobei blühe ich auf?
  • Was geht mir leicht von der Hand?
  • Bei welchen Tätigkeiten habe ich das Gefühl, in meinem „Element“ zu sein?

Kurzfristige Perspektiven schaffen

Schritt 2:
Und dann schaffe Dir selbst Perspektiven. Warte nicht darauf, dass unsere Politiker sich festlegen, wann was wieder möglich sein wird. Denn das kann unter Umstände weiter dauern, bis wir weitere verbindliche Auskünfte erhalten. Reduziere Deinen „Planungshorizont“ auf ein Zeitfenster, der auch wirklich planbar ist. Und seien es lediglich die kommenden 48 Stunden, die Dir einen festen Rahmen bieten.

Frage Dich:

  • Was kann ich in den kommenden 48 Stunden (alternativ 3 Tagen, 5 Tagen – je nach Volatilität der Rahmenbedingungen) tun, um meine Werte und Motive auszuleben?
  • Was kann ich tun, was rückblickend immer in irgendeiner Form „sinnvoll“ war – weil es auf meine eigene Sinnhaftigkeit einzahlt?
  • Wie kann ich die Corona-Zeit als Chance nutzen, Sinnvolles zu tun?
  • Worauf will ich gerade jetzt meinen Fokus legen, damit ich nicht im Herbst feststelle, dass ich leider meinen April, Mai….komplett vergeudet habe?

Ich weiß, dies ist gerade alles anders als einfach, und dennoch ist es so wichtig wie nie zuvor. Ich wünsche Dir viel Motivation dabei, die eigenen Wichtigkeiten gerade JETZT zu erkennen und zu leben. Unser Leben ist weniger „planbar“ denn je – versuche es also gar nicht erst. Aber schaffe Dir Perspektiven.

*Trotz Kontaktsperre und Abstandsregeln laufen unsere Coachings weiter. Per Video-Call oder per Telefon 🙂

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