Martin Betschart, ein smarter schweizer Motivations-Profi, und ich kennen uns seit einigen Jahren. Mehrfach hielt ich in seinem VIP Business Club in der Schweiz Vorträge für Unternehmer und dabei erzählte er mir an einem Abend, sein Traum sei es – neben seinen Büchern und Hörbüchern – wieder mal ein „echtes“ Buch zu schreiben. Jetzt ist es da und schnellte in der Schweiz gleich auf Platz 1 der offiziellen Schweizer Bestseller-Liste.

Martin, in Deinem Buch “Ich weiß, wie Du tickst“ präsentierst Du Strategien, wie wir unsere Mitmenschen besser durchschauen und somit besser miteinander arbeiten, kommunizieren und leben können. Du unterscheidest auf Basis des Drei-Hirne-Modells von Paul MacLean drei Typen: den Macher-Typ, den Gemüts-Typ und den Verstandes-Typ oder Planer. Wie tickst Du?
Martin Betschart: Ich bin schon eher der Macher-Typ und habe es gerne, wenn etwas passiert. Als zweitens habe ich auch einen geselligen Teil an mir. Am wenigsten ausgeprägt ist bei mir der Planer. Das heißt nicht, dass ich nicht plane, sondern ich mache den groben Plan und delegiere dann die Details. Insgesamt könnten wir 30 Menschen-Typen unterscheiden, doch das überfordert uns im Alltag. Nach dem Motto: „Um Licht machen zu können, muss ich nicht Elektrotechnik studieren, sondern ich muss wissen, wo der Lichtschalter ist und wie er funktioniert“, gehe ich nur auf sieben Typen ein, damit das Wissen aus diesem Buch auch wirklich umgesetzt werden kann. Das zeigt ja deutlich den Pragmatiker in mir.

Wie beeinflusst dies Deinen Alltag und Deine Art als Unternehmer zu agieren?
Das wichtigste ist immer authentisch zu sein und sich nicht zu verbiegen. Als Unternehmer habe ich klare Visionen und Ziele. Meine Aufgabe besteht unter anderem darin, die richtigen Mitarbeiter zu finden und diese den Fähigkeiten entsprechend einzusetzen. Denn wenn der Mensch mehrheitlich Freude an seiner Aufgabe empfindet, ist er motiviert, leistungsfähig  und zufrieden.  Leider ist das bei der Mehrheit der Menschen nicht so, weil sich die meisten Menschen nicht wirklich bewusst sind, welche Talente und Fähigkeiten sie wirklich haben. Im Buch gehe ich ausführlich darauf ein. Ich habe das Wissen in viele Geschichten so verpackt, dass sich der Leser leicht wiederfindet und es gut nachvollziehen kann.

Was ist die wertvollste Erkenntnis, die Deine Leser aus dem Buch mitnehmen können?
Schätzungsweise 80% – 90% der Konflikte, die unter Menschen entstehen, entstehen gerade deshalb, weil Menschen sich gegenseitig nicht wirklich verstehen und in der Regel immer von sich selbst ausgehen und denken, „der andere muss es doch auch so sehen“. Das führt zwangsläufig zu Erwartungshaltungen, die der andere oft gar nicht erfüllen kann, und das wiederum endet dann in Enttäuschungen, Schuldzuweisungen, Frust und Ärger. Mein Ziel ist, dass Menschen aufhören, sich gegenseitig zu quälen, doch das funktioniert nur, wenn sie verstehen, dass Menschen unterschiedlich sind und unterschiedliche Bedürfnisse haben. Eine Leserin schrieb mir kürzlich: „Dieses Buch sollte Pflicht sein, denn wenn das jeder lesen würde, könnten wir in einer besseren Welt leben.“ Dieser Satz bringt es auf den Punkt.

Musste Deine Frau Janet zuerst einen „Check“ durchlaufen, bevor Du Dich verliebt hast – oder wie habt Ihr gemerkt, dass es passt?
Je klarer der Mensch weiß, was er will, umso einfacher ist es, das zu bekommen, was er will. Nachdem auch ich einige Beziehungen hinter mir hatte, die nicht zu meiner vollen Zufriedenheit verliefen, habe ich mir klar die Frage gestellt: „Was will ich wirklich?“ Wenn ich das wirklich weiß, dann kann ich meinen Fokus darauf richten und verschwende nicht viel Zeit und Energie mit Kompromissen. Janet ging es übrigens auch so. Dass wir seit rund 17 Jahren zusammen sind und es sehr gut haben miteinander, bestätigt das.

Die „kreativen Chaoten“ decken sich ein Stück weit mit den „Rot-Grünen“  aus Deinem Modell. Das sind ja häufig nicht gerade diejenigen, die gerne langfristige Pläne machen und z.B. langfristig Vermögen aufbauen. Du bist ja auch Spezialist, wie wir reich werden können. Welche Tipps hast Du für diese „kreativen Chaoten“, um sich mit Spaß nach und nach die finanzielle Freiheit zu schaffen?
Auch hier ist zuerst das Ziel das wichtigste. Was heißt finanzielle Freiheit genau? Wenn ich das genau weiß, dann geht es darum, eine Strategie zu entwickeln, wie ich das in meinen Seminaren oder in meinem Hörbuch „Geld & Wohlstand“ aufzeige. In der zweiten Phase geht es darum, die geeigneten Partner bzw. Experten zu finden, an die ich delegieren kann. Es geht also in allen Lebensbereichen immer darum, seine Energie auf das zu konzentrieren, was ich wirklich gut kann und alles andere zu delegieren.  Ich weiß, das klingt leicht, bin mir jedoch bewusst, dass das nicht immer so einfach umzusetzen ist. Doch alles beginnt damit, dass wir ein Bewusstsein für die Unterschiede zwischen Menschen entwickeln und das dann immer mehr in unserem Leben umsetzen. Wirklichen Erfolg, Glück und Erfüllung finden wir nur dann, wenn wir unser Leben selbst gestalten und unser eigenes, selbstbestimmtes Leben leben!

Martin Betschart, vielen Dank für das Gespräch!

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