In der Krise zeigt sich bei vielen Menschen der wahre Charakter und die tiefsten Überzeugungen. Nicht nur manche Freunde und Kollegen lerne ich gerade von einer völlig neuen Seite kennen, auch an mir entdecke ich Züge, die ich bislang so nicht wahrgenommen hatte. Ich merke, wie ich so vehement wie noch nie für meine Überzeugungen eintrete, wie ich in BLOG-Beiträge, Postings oder in persönlichen Gesprächen eine Lanze breche für mehr gesunden Menschenverstand statt angst-getriebener Nonsens-Aktionen. Ich rücke falsche Statistiken und nicht-korrekte Zahlen richtig, ermuntere zum kritischen Hinterfragen der Informationen, die uns Medien und Experten als „Wahrheit“ verkaufen wollen und schaue, dass wir als Menschen eng zusammenstehen – auch wenn wir körperlich Abstand halten.

Überzeugungen – hinderlich oder förderlich?

Es ist interessant zu beobachten, wie jeder von uns tief in seinen eigenen Überzeugungen drinsteckt und es ist wichtig, dass wir es als ÜBERZEUGUNGEN erkennen und nicht als WAHRHEIT. Alle Experten-Meinungen sind MEINUNGEN – und so sollten wir sie uns anhören, und dann unsere eigenen, freien Schlüsse daraus ziehen. Allerdings ist das nicht so einfach, denn wir müssen zunächst mal erkennen, von welchen Überzeugungen wir uns leiten lassen, und erkennen, dass wir vielleicht auch Überzeugungen in uns tragen, die uns hindern, selbst-bestimmt zu agieren oder die sogar unsere Ängste schüren.

Vor neun Monaten startete erstmals mein neuer – live begleiteter – Online-Kurs „Innere Saboteure zu Freunden machen“, (nächster Kursstart: 22. Juni 2020) und viele ehemalige Teilnehmer schreiben mir derzeit, dass sie aufgrund der Erkenntnisse über sich selbst jetzt sehr viel gelassener mit der Krise umgehen können. Weil sie nicht mehr automatisch von Aussagen „angetriggert“ werden, sondern sehr klar und bewusst die Fallstricke erkennen und aktiv agieren können (statt re-aktiv zu funktionieren).

Prüfe also besonders derzeit, welche inneren Überzeugungen Dir möglicherweise das Leben schwer machen. Lege sie ab – und gewinne damit nicht nur mehr Lebensfreude, sondern auch eine Menge frei verfügbare Zeit.

Eine meiner Lieblings-Übungen aus dem „Saboteure-Kurs“ kann Dir dabei helfen.

Und so geht sie:

Was ist die Wahrheit? Was ist Illusion? Was glauben wir, was „richtig“ ist? Von Kindesbeinen an werden wir mit „Wahrheiten“ erzogen, die wir für richtig halten: im Winter ist es kalt. Nachts ist es dunkel. Du bist ein braves Kind, wenn Dein Zimmer ordentlich ist. „Man“ geht sonntags in die Kirche. Wir glauben diese Wahrheiten solange, bis wir entweder (zufällig) andere Erfahrungen machen, oder wenn wir diese Wahrheiten bewusst auf ihren Wahrheitsgehalt hin prüfen. Wir erkennen beispielsweise, dass es im Winter sehr heiß sein kann – weil wir im Dezember in Australien bei 40 Grad im Schatten schwitzen. Oder wir erkennen, dass es nachts durchaus auch hell sein kann – weil wir im norwegischen Tromso um drei Uhr morgens mit Sonnenbrille Auto fahren müssen. Auch unsere Vorfahren glaubten sehr lange sehr viel („Die Erde ist eine Scheibe“) – bis jemand kam und das Ganze in Frage stellte und überprüfte.

Wie ist das bei Dir? Welche Dinge glaubst Du? Was sind Deine festen Überzeugungen, die mit Sicherheit „richtig“ sind? Die Medien haben recht? Politiker wissen mehr als wir? Experten wissen, wovon sie sprechen? Die Welt ist ein gefährlicher Ort? Ich werde ein Opfer der Krise sein? Oder glaubst Du eher, Du kannst aktiv die Dinge gestalten und wirst gut, gelassen und gleücklich durchs Leben gehen?

Egal, was wir glauben – unserer Überzeugungen bestimmen unser Handeln. Das kann sehr positiv , kann aber auch ungünstig für unsere eigene Zukunft sein. Beobachte Dich in den kommenden Tagen sehr bewusst, mit welcher „Brille“ Du die Welt siehst. Nimm Aussagen anderer Menschen, Schlagzeilen, gute Ratschläge wahr und überprüfe sie mit den folgenden Fragen:

  • Stimmt diese Aussage immer?

  • Stimmt diese Aussage auch für mich?

  • Woher weiß der andere, dass das stimmt?

  • Welchen Nutzen hat er von seiner Sichtweise? (Wirtschaftlichen Vorteil? Macht? ….)

  • Welchen Nutzen (oder Schaden) habe ICH von dieser Sichtweise?

  • Könnte man es auch anders sehen?

  • Wie?

Schule auf diese Weise Deinen klaren Blick – und eröffne Dir damit die Chance, Dich von hinderlichen Überzeugungen zu befreien. Denn das Schöne bei uns erwachsenen Menschen ist: Gefahr erkannt – Gefahr gebannt.

Probiere es aus – viel Spaß dabei!

Quelle: „Innere Saboteure zu Freunden machen“

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