Es gibt so Tage, an denen will einfach nichts gelingen.

Zuerst stehst Du mit dem falschen Fuß auf, dann streikt der PC bei der Arbeit und die Kinder werden krank.

Oder Du durchlebst eine schwierige Phase, bist deprimiert und bedrückt, weil sich Deine Träume zerschlagen haben.

Und Du bist vielleicht dabei den Mut zu verlieren oder das Durchhaltevermögen für Dein Projekt?

Dann lass Dich jetzt von dem berühmten Anti-Helden Charlie Brown von den Peanuts und meiner Lieblings-Charlie-Brown-Übung inspirieren 😊 😊 😊

„Wenn du deprimiert bist, ist es ungeheuer wichtig, eine ganz bestimmte Haltung einzunehmen … Das Verkehrteste, was du tun kannst, ist aufrecht und mit erhobenem Kopf dazustehen, weil du dich dann sofort besser fühlst. Wenn du also etwas von deiner Niedergeschlagenheit haben willst, dann musst du so dastehen.“

Charlie-Brown-Übung 3

Die Charlie-Brown-Übung als Stimmungswandler

Ja, unsere Körperhaltung und Mimik beeinflussen und verstärken unsere Stimmung. Eine negative Körperhaltung signalisiert unserem Körper, dass die Situation keinen Grund zur Freude bietet und Du reagierst mit den dazu passenden Emotionen.

Du schlurfst mit gesenktem Kopf durch die Gegend („Hoffentlich sieht mich keiner …“) und lässt die Schultern hängen.

Doch was in die eine Richtung funktioniert, wirkt auch in die andere. Also Kopf hoch und tu einfach so als ob! Als ob Du glücklich bist!

Was tust Du, wenn Du glücklich bist?

Die meisten von uns singen, pfeifen, tanzen oder umarmen andere Menschen.

Drehe also die Ursache-Wirkungs-Kette um! Und verhalte Dich so, als ob Du glücklich wärst.

  • Fange an zu singen
  • mache ein paar Tanzschritte
  • pfeife eine fröhliche Melodie
  • umarme einen lieben Menschen.

Tu ein paar Minuten lang so, als ob Du vor Selbstwertgefühl nur so strotzt – und Du wirst merken, wie sich Deine Gefühle verändern.

  • Schreite statt zu schlurfen
  • Schultern zurück
  • Brustkorb raus
  • Lächeln im Gesicht
  • Körperspannung.

Wenn du diese Körperhaltung beibehältst, merkst Du, wie Dein Glücksbarometer steigt, wie Du Glückshormone ausschüttest, statt Dich in negativen Gedanken zu suhlen. Also, mache Dir diesen Effekt zunutze!

Charlie-Brown-Übung – im Kern schon längst bekannt!

In seinem kurzweilig zu lesenden Buch Machen, nicht denken! geht Richard Wiseman mit den herkömmlichen Mentaltheorien streng zu Gericht – und kehrt ebenso die Ursache-Wirkungs-Kette um. Normalerweise denken wir wie folgt:

Charlie-Brown-Übung 3

Auch ich habe schon vor Jahren in meinen Büchern auf den Zusammenhang von Körperhaltung und Stimmung, auf die magische Wirkung eines Lächelns auf unsere Laune oder auch auf das „Geheimnis“ von Lachyoga hingewiesen. Und die Einsatzmöglichkeiten der Charlie-Brown-Methode sind damit noch längst nicht erschöpft.

Mehr Selbstwertgefühl dank der Charlie-Brown-Übung

Ein anderes Beispiel zum Umdrehen der Ursache-Wirkungs-Kette: Wenn wir verliebt sind, dann haben wir in Anwesenheit unseres Schatzes einen erhöhten Pulsschlag. Wir interpretieren unsere hohe Herzfrequenz als Zeichen des Verliebtseins. Wiseman zitiert nun Experimente, bei denen der Herzschlag der Probanden künstlich beeinflusst wurde (Joggen auf der Stelle oder Anschauen eines gruseligen Films versus Stehen oder Anschauen eines Films über Frösche). Im Anschluss bewerteten die Versuchsteilnehmer die Attraktivität einer Frau. Auffällig dabei: Alle Männer mit erhöhtem Herzschlag fanden die Frau attraktiver als diejenigen mit dem „langweiligen“ Vorprogramm.

Wisemans Ratschlag: „Wenn Sie sich auf ein Rendezvous begeben, vermeiden Sie Spaziergänge auf dem Lande und Meditationsgruppen und gehen Sie stattdessen in Freizeitparks, über hohe Brücken, zu Comedy-Shows und in Kinos, die gruselige Filme (…) zeigen.“  Klingt einleuchtend.

Was kannst Du daraus für Dein Selbstwertgefühl und Dein Selbstvertrauen ableiten?

Gerade wenn Dich wieder die Zweifel überkommen, ob das alles so gut ist, was Du tust, ob Du das überhaupt schaffst, dann tu einfach so, als ob alles gut ist. Wirf Deine Zweifel über Bord, und tu so, als ob alles rundläuft.

Das heißt für mich allerdings jetzt nicht, die eigenen Gefühle, Ängste und Befürchtungen durch ein scheinbar vor Selbstvertrauen strotzendes Gehabe zu übertünchen. Nein!

Die Aufmerksamkeit sich selbst gegenüber, der ehrliche Blick auf die eigene Person ist für mich der beste Schlüssel zu Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen.

Die Als-ob-Methode kann allerdings helfen, wenn nach dem aufmerksamen Hinschauen trotzdem immer wieder die Zweifel und Ängste hochkommen, wenn sie wieder und wieder das Kommando übernehmen. Denn dann sind wir in einem Stadium, in dem wir uns nur noch selbst zerfleischen und uns im Kreise drehen. Dann sind wir gefangen in unserem „Mindfuck“, so meine Kollegin Petra Bock , und hier finde ich den Einsatz der Als-ob-Strategie mehr als legitim.

Mit der Charlie-Brown-Übung am Ball bleiben

Diese Übung kann Dir übrigens auch helfen, wenn Dir im Laufe der Zeit die Motivation ausgeht und Du Probleme hast, am Ball zu bleiben. Wenn Dein innerer Schweinehund Dich wieder auf die Couch zwingt statt in die Joggingschuhe oder Du nur geistig in Deiner „Eigentlich“-Welt bist („Eigentlich wollte ich jetzt eine Runde laufen, aber …“). In diesem Fall kann es hilfreich sein, sich so zu verhalten, wie Du gerne sein willst.

Zum Beispiel: Du kommst nach der Arbeit nach Hause, die Couch winkt – und Du lässt Dich gar nicht auf die Diskussion mit dem inneren Schweinehund ein, sondern verhältst Dich einfach so, als ob Du sportlich wärst. Und Du wirst sehen – Du tust es tatsächlich.

Vielleicht klingt das für Dich jetzt arg theoretisch und unglaublich. Aber probiere es einfach aus. Ich habe seit Anfang 2014 die Als-ob-Strategie in meinen Alltag integriert. Und zwar gestalte ich jeden Tag so, als ob ich sportlich wäre. Das Resultat: Ich fahre seitdem viel häufiger mit dem Fahrrad ins Büro, nehme viel häufiger die Treppe statt den Aufzug, gehe viel häufiger morgens erst mal eine halbe Stunde walken. Und ich trainiere meinen Mut für „Balanceakte“, indem ich so tue, als ob ich sicher auf nassem Kopfsteinpflaster gehe, als ob ich sicher die Reling entlangbalanciere. Und siehe da: Es wird immer besser. Mein Selbstvertrauen wächst mit dem Tun.

Mein Wunsch ist, dass Du Deine Projekte, gleich welcher Art, anpacken kannst. Mit viel Mut und viel Selbstvertrauen! Lasse Dich von Rückschlägen oder blöden Kritikern, auf deren Meinung Du eh keinen Wert legen solltest, nicht entmutigen. Nimm Kritik als mögliche Lernlektion an – oder vergesse sie. Du brauchst nicht perfekt zu sein, um Deine Pläne zu realisieren. Im Gegenteil. Denn perfekte Menschen sind langweilig. Oder wie Zsa Zsa Gabor sagt: „Menschen, an denen nichts auszusetzen ist, haben nur einen Fehler: Sie sind uninteressant.“

Wenn Du mehr Inspiration und praktische Übungen zu diesem Thema möchtest, kann ich Dich gerne dabei in meinem Online-Kurs
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